Der
Fürstenpalast, einer der symbolträchtigsten Orte des Fürstentums, ist ab dem 2.
April wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Auf einer veritablen Reise durch
die Zeit können die Besucher seine gut erhaltenen Schätze bewundern:
restaurierte Fresken aus der Renaissance.
Tauchen Sie in die Privatsphäre des Fürstenhauses
ein, indem Sie die prächtigen Großen Appartements besichtigen und sich dort von
den 600 m2 großen außergewöhnlichen Fresken der italienischen Renaissance
begeistern lassen.
Die extrem aufwendige und umweltfreundliche
Restaurierung dieser Fresken dauerte 8 Jahre und gilt als eine der größten
Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an Malereien in Europa!
Auf den Spuren des Kulturerbes
Der Palast von Monaco, der noch immer von der
aktuellen Fürstenfamilie bewohnt wird, muss ständig für das tägliche und
diplomatische Leben instandgehalten werden. Als die Maler und Restauratoren
2014 an der Fassade der Régie arbeiteten, von der ein Teil der Dekoration
abbröckelte, glaubten sie unter den Farbschichten noch ältere Motive zu
erkennen, die direkt auf den Putz der Wand gemalt worden waren.
Es war nur die erste in einer Reihe von
Entdeckungen, die unter den Augen von Fürst Albert II. stattfanden, der
daraufhin rasch umfassende Untersuchungen einleitete. Innerhalb weniger Wochen
wurden weitere Spuren alter Fresken in anderen Räumen des Palastes gefunden ...
Startpunkt einer immensen Restaurierungs- und Konservierungskampagne!
Mit Skalpell und akribisch ausgeführten Gesten
wird die Renaissance an den Decken und Wänden des Fürstenpalastes von Monaco
wieder zum Leben erweckt. Seit nun fast zehn Jahren enthüllt ein Expertenteam
diese verborgenen Schätze, darunter auch eine 50 Meter lange Galerie.
Im 16. Jahrhundert wurde eine sogenannte
Freskotechnik angewandt, bei der die Pigmente auf den frischen Putz aufgetragen
wurden, um sie so lange wie möglich im Werkstoff zu halten. Die Arbeit der
Restauratoren bestand also darin, alle Bereiche zu entfernen, die im 19.
Jahrhundert übermalt wurden. Um bei dieser Freilegung nichts zu beschädigen,
mussten die Konservatoren die Pigmente der damaligen Zeit nachbilden.
Die schönsten Malereien befinden sich in der
Herkulesgalerie, wo die Fresken zum ersten Mal entdeckt wurden, aber auch im
Salon Matignon, der aufgrund des wunderbaren Medaillons, das die mythologische
Episode der Entführung Europas darstellt, in Europazimmer umbenannt wurde.
Eine
Pionierbaustelle in Sachen nachhaltige Entwicklung.
Der Fürst legte fest, dass „die Baustelle
respektvoll mit den Ressourcen, den Techniken und den Menschen umgehen soll“.
Rund 40 Spezialisten verschiedener Nationalitäten sind an der Umsetzung dieser
wirklich umweltverträglichen Baustelle beteiligt.
So wurde die Verwendung von Lösungsmitteln zur
Entfernung von Übermalungen durch die Verwendung von Skalpell und
Laserbehandlung ersetzt. Beim Retuschieren der Lücken mit Aquarellfarben wurden
natürliche Pigmente mineralischen Ursprungs und der Einsatz der Technik des
„Trattegio“ (winzige parallele Linien) bevorzugt, um sie leichter von den
Originalbereichen unterschieden zu können.
Diese umfangreiche Restaurierungsmaßnahme soll
bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Es sei denn, in den letzten drei Räumen des
„alten Viertels“, wo noch Sondierungen durchgeführt werden müssen, werden noch
neue Entdeckungen gemacht ...
Fresken, aber nicht nur!
Zusätzlich zu diesen Arbeiten wurde eine
Neugestaltung der Großen Appartements vorgenommen, in denen neue bemerkenswerte
Kunstwerke zu bestaunen sind. Zum Beispiel beherbergt das Grüne Vorzimmer nun
Gemälde von Jacopo Bassano, Orazio de Ferrari und Philippe de Champaigne, die
kürzlich von Fürst Albert II. erworben wurden.
Ein Palast mit vielen Facetten!
Jeden
Sommer bietet das berühmte Orchestre Philarmonique de Monte-Carlo sein Können
für unvergleichliche Aufführungen im Ehrenhof des Fürstenpalastes dar. Eine
Idee, die 1959 geboren wurde und an eine jahrhundertealte Tradition der
Grimaldi-Familie anknüpft. Das Orchester baut sich zwischen den beiden Armen
der Treppe aus dem 17. Jahrhundert auf, und die Magie wirkt sofort. Das kommt
dabei heraus, wenn klassische Musik und Fürstenpalast gegenseitig zu ihrer
Pracht beitragen.
Bildnachweis:
Benjamin Vergély / Palacio del Príncipe / Geoffroy Moufflet / Michael Alesi / Gaetan Luci