Die Skulpturen und Gebäude bieten einen Einblick in Monacos
Geschichte
Start: Place
de la visitation |
Ankunft: Fort
Antoine |
Schwierigkeiten: Keine |
Durchschnittliche
Dauer des Spaziergangs: 1:45 |
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Besonderheiten: Einige Werke sind für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht zugänglich. Certaines œuvres peuvent être déplacées. |
Place de la Visitation
Das
Lycée (Gymnasium) Albert I. befindet sich am Place de la Visitation.
Ursprünglich war das Gebäude ein Kloster (Couvent de la Visitation), das im
Jahre 1663 von Charlotte de Gramont, der Frau des Fürsten Louis I., gegründet
wurde. Später wurde das Kloster in ein Krankenspital und dann in ein Gefängnis
umgewandelt, das der Fürst Albert I. im Jahre 1910 schließlich zum Gymnasium
umbauen ließ.
Die
Kapelle (Chapelle de la Visitation) befindet sich im gleichen Gebäude wie das
Gymnasium. Diese Kapelle gehörte zum Kloster, das von der Fürstin Charlotte de
Gramont zur Erziehung junger Mädchen aus Monaco und der Umgebung bestimmt
worden war. Der Barockstil, der seinen Architekten, den in Genua bekannten
Marc-Antoine Grigho inspiriert hat, wurde im Wesentlichen beibehalten.
Neben
der Kapelle befindet sich der Nationalrat von Monaco, der einzigen Kammer des
monegassischen Parlaments. Wenn Sie am Nationalrat vorbeigehen, kommen Sie an
einem kleinen Platz an, wo Sie die Büste von Louis Aureglia des Bildhauers Paul
Belmondo (ca. 1955) bewundern können. Louis Aureglia führte zweimal den Vorsitz
des Nationalrates an (1950-1954; 1955-1958).
Gegenüber
dem Nationalrat befindet sich das Staatsministerium mit der den Fürsten
repräsentierenden Regierung. Das Ministerium verwaltet diese konstitutionelle
Erbmonarchie. Das Staatsministerium ist ein großes Gebäude, dessen zweiter
Haupteingang sich gegenüber dem Lycée Albert I. befindet.
Place du Ministère d’Etat
Gegenüber
dem Nationalrat befindet sich das Staatsministerium und seine Gärten. Hier
können Sie auch spazieren gehen und mehrere Skulpturen entdecken. Zunächst
fällt die Nymphe Salmakis vom monegassischen Bildhauer François-Joseph BOSIO
auf. Salmakis ist eine der Heldinnen des Mythos über den griechischen Gott
Hermaphroditos.
Ferner
ist ein Mann aus Bronze zu sehen, der auf einer Bank sitzt. Diese Skulptur von
George SEGAL heißt Man on Bench (Mann auf der Bank) (1984).
Weiter
unten neben dem Staatsministerium befindet sich das Werk von Jean-Michel FOLON (1934-2005), „La Fontaine aux Oiseaux“ (Der Vogel-Springbrunnen).
Kehren
Sie zum Lycée Albert I. zurück und biegen Sie rechts in die kleine Straße ein.
Sie kommen auf der Place de la Mairie an.
Place de la Mairie
Das
Rathausgebäude wurde Anfang des XVII. Jahrhunderts erbaut, übernahm aber erst
im Jahre 1901 die Rathausfunktion.
Gegenüber
dem Rathaus können Sie die Barockkapelle La Chapelle de la Miséricorde besichtigen,
deren erster gelegter Stein im Jahre 1639 unter der Herrschaft des Fürsten
Honoré II. (1720-1795) gesegnet wurde.
Biegen
Sie in die Rue Comte Félix Gastaldi ein und bewundern Sie an der Straßennummer
4 den Türrahmen im Renaissance-Stil (1530-40), der vom Wiederaufbau des Rocher
nach der Belagerung von 1506-1507 zeugt.
Ein
kurzes Stück weiter auf dem kleinen Platz gleichen Namens befindet sich die
Büste von François Joseph BOSIO (1768-1845), einem monegassischen Künstler, der
zur Zeit des ersten Kaiserreichs und der Restauration gelebt hat.
Place du Palais
Von
der Rue Comte Félix Gastaldi kommend zwischen dem Postamt und dem Tabakladen
kommen Sie auf der Place du Palais an, wo im Jahre 1215 erstmal eine Festung
unter der Leitung des genuesischen Konsuls Fulco del Castello (einem Ghibellin)
errichtet wurde, und zwar auf der Stelle, wo sich heute der Palast befindet.
Die
Kanonen des XVIII. Jahrhunderts zeugen von der guten Ausrüstung der Festung.
Rechts
sehen Sie die Statue von François Grimaldi, einem Genuesen des XIII.
Jahrhunderts (geschaffen im Jahre 1779 von Kees VERKADE). Zu jener Zeit
herrscht in Genua der Bürgerkrieg zwischen den Guelfen (Anhänger des Papstes)
und Ghibellinen (Anhänger des Kaisers). Im Januar 1297 eroberte François
Grimaldi, Malizia genannt, ein Guelfe, durch List Monaco, nachdem er aus Genua
verbannt worden war. Die Festung ging in der folgenden Schlacht verloren und
wurde mehrmals wiedererobert, bevor die Grimaldis sich ihrer im XIV.
Jahrhundert endgültig bemächtigten.
In der
Nähe erblicken Sie eine Großskulptur von Constant ROUX„La Science découvrant
les richesses de l’océan“ (Die Wissenschaft entdeckt die Schätze des Ozeans)
(1914) zu Ehren des wissenschaftlich hochgebildeten Fürsten Albert I. von
Monaco (1848-1922).
Durchqueren
Sie die Place du Palais und werfen Sie einen Blick auf die Kaserne der
Carabinieri des Fürsten.
Traversez la place du palais, non sans remarquer la Caserne
des Carabiniers du Prince.
Die
Stadtmauern
Links
können Sie den Blick auf Fontvieille und die Felsen des Jardin Exotique (Exotischer
Garten) bewundern.
Biegen
Sie in die Gasse Sainte-Barbe neben dem Souvenirladen ein und gehen Sie an der
Festung mit ihren Ecktürmchen aus dem XVIII. Jahrhundert entlang. So kommen Sie
auf die Avenue Saint Martin vor der Kathedrale und dem Justizpalast an.
Der
Justizpalast übernahm erst im Jahre 1822 diese Funktion, denn ursprünglich (erbaut
in den Jahren 1658-59) sollte das Gebäude als Stadthaus dienen.
An der
linken Seite des Justizpalastes gibt es die Marmorbüste des Fürsten Louis II.
zu sehen. Bei Ihrem Rundgang um den Justizpalast können Sie auch den
Sprungbrunnen Saint Nicolas entdecken. An der rechten Seite des Justizpalastes
befindet sich eine Marmorbüste des Fürsten Honoré II. (1597-1662), die von
einem Genueser Bildhauer des XVII. Jahrhunderts, Lazare RATTO, geschaffen
wurde.
Die Kathedrale
Notre-Dame de l’Immaculée Conception wurde im neoromanischen, byzantinischen
Stil der Auvergne zwischen 1875 und 1903 von Charles Lenormand auf den Ruinen
der Kirche Saint Nicolas (nach 1252 erbaut) errichtet. Drinnen sind die Bilder
von Louis BREA, dem Maler vom Ende des XV./Anfang des XVI. Jahrhunderts, zu
sehen.
Zwischen
dem Justizpalast und der Kathedrale können Sie auch einen Springbrunnen mit der
Statue des Heiligen Nikolas bewundern.
Die
Gärten Saint-Martin
Steigen
Sie die Treppen vor der Kathedrale bis zu den Gärten hinab.
Folgen
Sie den gewundenen Pfaden der Gärten Saint Martin, die von zahlreichen alten
Bäumen gesäumt werden. Legen Sie vor der Höhle Saint Martin, in der bereits
während des Jungpaläolithikums Menschen gelebt haben, einen Halt ein und dann
vor der Statue Saint Martin de Tours, die aus dem Atelier von Vincenzo Mussner
stammt. Hier können Sie auch die Skulpturen „Le Carrefour de la Vie“
(Scheideweg des Lebens) von Edouard-Marcel SANDOZ oder die Skulptur
„Invitation“ (Einladung) von K. VERKADE (1982) bewundern. In den Gärten
Saint-Martin gibt es weitere Skulpturen zu sehen, beispielsweise „Ettore e
Andromaca“ (Hektor und Andromache) von Giorgio de CHIRICO (1886).
Ein
Stück weiter überragt die Statue des Fürsten Albert I. von François Cogné
(1951) das Mittelmeer. Der Fürst Albert I. (1848-1922), der sich für
Wissenschaften und insbesondere für die Meeresforschung interessierte, ließ das
heute weltweit berühmte Meereskundemuseum (1898-1910) errichten. Rechts an der Fassade befinden sich die
Marmorstatuen von Gustave DUSSART (1905). Rechts vom Museum können Sie auch „Le
messager“ (Der Bote) von ZADKINE (1890-1967) sehen.
Le Fort Antoine
Ihr
Spaziergang führt Sie nun über die Terrasses des Prisons bis zur Festung „Fort
Antoine“. Vom
Turm Antoine auf dem Felsgipfel lassen sich das Meer und der Hafeneingang
bestens überwachen... Ein
Schild erinnert an den fürstlichen Erbauer, den Fürsten Antoine I. (1661-1731)
und an das Baujahr 1709.
Bei
Ihrem Spaziergang im Fort Antoine können Sie ebenfalls „L’homme et l’enfant“
(Der Mann und das Kind) von Axel CASSEL (1999) entdecken.
Von
der Festung können Sie zu Fuß zum Ausgangspunkt dieser Besichtigung des Rocher
zurückkehren oder sich zum Yachthaften Port Hercule und La Condamine begeben.